Samstag, 4. Dezember 2010

Chrysler Voyager: Geräumiger Ami-Van


Typisch amerikanisch kommt der Chrysler Voyager daher. Der bullige Amerikaner läuft allerdings bereits seit 1991 von österreichischen Bändern. Das europäische Pendant zum Dodge Voyager war in Generation zwei in puncto Design komplett gleich. Erst im Wechsel zur dritten Generation unterscheiden sich die Modelle für Europa und Nordamerika. Das europäische Modell wird runder und behält nur noch den typischen Dodge-Kühlergrill bei. 


Die für den heutigen Gebrauchtwagenmarkt interessante Generation ist die vierte, die von 2001 bis 2007 ebenfalls in Österreich produziert wurde. Unterschieden wird in dieser Baureihe zwischen dem normalen Voyager mit (vergleichsweise) kurzem Radstand und dem Grand Voyager mit langem Radstand. Typisch für die Fahrzeugklasse Van sind neben dem großzügigen Platzangebot natürlich auch die entsprechend großen Ausmaße des Autos. Damit es keine Probleme beim Ein- oder Aussteigen gibt gehören allerdings auch elektrische Schiebetüren zur Serienausstattung. Schwachstelle der vierten Voyager-Generation ist allerdings die Sicherheit. Mit nur zwei Sternen im NCAP-Crashtest und besonderer Schwäche bei einem Frontaufprall ist der Van wohl einer der Schwächsten in seiner Klasse. Die Motorenauswahl ist typisch amerikanisch. Ausschließlich große Sechszylinder stehen zur Auswahl. Im Bereich Benzin hat man die Wahl zwischen einer 3,3 Liter-Ausführung mit 174 PS und einem 3,8 Liter-Motor mit 193 PS. Den Diesel gibt es mit 2,5 Litern (121 PS bzw. 142 PS) und mit 2,8 Litern (149 PS bzw. 163 PS).

Im Zuge der vierten Generation wurde das Modell mit kleinem Radstand komplett aus dem Angebot genommen, sodass nur noch der Grand Voyager zum Verkauf steht. Auch die Produktion in Österreich wurde eingestellt, sodass sämtliche Voyager mittlerweile aus dem kanadischen Windsor stammen. Die neueste Generation erhält außerdem deutlich bessere Noten im Sicherheitstest.

Das Fahrverhalten des Chryslers ist mit weichem Fahrwerk, indirekter Lenkung und viel Fahrzeuggewicht wie von amerikanischen Autos gewohnt sehr träge. Damit wird der Van nicht zum Kurvenräuber, gemütliches Autobahnfahren ist allerdings unproblematisch. Auch ein weiterer Nachteil ist dem amerikanischen Hersteller zu schulden. Aufgrund der großen Motoren und dem Gewicht ist der Voyager an der Tanksäule ein teurer Begleiter. Auch die Zuverlässigkeit des Amis lässt zu wünschen übrig. So gelten die Motoren als ölend und anfällig. Auch die Bremsen leiden unter dem hohen Eigengewicht und sind daher schnell verschlissen. Auch die Elektronik rund um Batterie und Lichtmaschine hat schon zu vielen defekten Vans geführt. Leider sind diese Probleme durch viele Generationen vererbt worden, weshalb es keine wirkliche Kaufempfehlung gibt.

Wer trotzdem einen geräumigen Wagen mit gemütlichem Innenraum sucht, der muss für eine 2,5 Liter Dieselausführung immer noch mit knapp 8000 Euro rechnen.

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