Gestartet als Konkurrent zu Audi A8, 7er BMW und zur automobilen Oberklasse aus dem Hause Mercedes hat es der VW Phaeton nicht weit gebracht und die gestellten Erwartungen nicht erfüllt. Dies lag aber nicht an schlechter Umsetzung des Autos, sondern an fehlender Akzeptanz in der Zielgruppe. Gerade deswegen stehen nun, acht Jahre nach Markteinführung, zu Hauf Phaetons mit starkem Wertverlust bei den Gebrauchtwagenhändlern.
Doch der Phaeton ist kein typischer Vertreter der Oberklasse. Er kommt ohne große Allüren und man könnte ihn äußerlich fast mit einem Passat verwechseln. Aufklärung schaffen hier allerdings je nach Ausstattung der Innenraum oder der Klang des Wagens. Neben einer V6-Standartmotoriesierung mit 241 PS gibt es den Wolfsburger auch mit V8 (335 PS) oder mit bärenstarkem W12-Motor mit 420 PS. Anzugsstark zeigt sich auch die V10-TDI-Dieselmotorisierung, die den Koloss in knapp sechs Sekunden auf 100 km/h beschleunigt.
Und auch die Ausstattung des Phaetons entspricht einem wahren Oberklassewagen. Hier sind besonders eine zugfreie Klimaautomatik, ein dauerhafter Allradantrieb und ein luxuriöses Interieur zu nennen. Verschiedene elektronische Helfer unterstützen den Komfort außerdem. So hilft der Abstandsregeltempomat zum Beispiel bei Autobahnfahrten automatisch den korrekten Abstand zum Vordermann einzuhalten. Auch der Spurwechselassistent kann auf der Autobahn nützlich sein, um nahende Autos beispielsweise im toten Winkel rechtzeitig zu erkennen.
Einen Modellwechsel gab es beim Phaeton bisher nicht. Dafür bekam der Volkswagen in den Jahren 2007, 2008 und 2010 jeweils einen Facelift. Der größte Nachteil des Phaetons ist wohl sein hohes Eigengewicht. Je nach Version müssen von den Motoren zwischen 2 Tonnen und 2,5 Tonnen Masse beschleunigt und abgebremst werden. Besonders letzteres führt zu einem erhöhten Bremsenverschleiß. Doch auch der Beschleunigungsvorgang wird zum Problem. So lassen beispielsweise die „kleinen“ V6-Benzinmotoren den Phaeton nur langsam in Fahrt kommen. Die großen Motorisierungen haben im Gegenzug einen enormen Spritverbrauch, der beim ersten W12 fast 16 Liter Super-Plus betrug. Auch die Handlichkeit und Agilität des Autos leidet unter dem Gewicht.
Ein gelungener Kompromiss und eine Empfehlung für Phaeton-Käufer sind daher wohl die V6-Dieselmotorisierungen. Sie sind mit 225 PS bi 240 PS erhältlich und liefern genügen Drehmoment, um das Schwergewicht zügig zu beschleunigen. Einen gebrauchten VW der Oberklasse gibt es bereits ab 15500 Euro (Baujahr 2005). Als Käufer sollte man allerdings die hohen Ersatzteilpreise und Unterhaltskosten nicht unterschätzen.
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